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Barfuß in Camperduin

Bereits letztes Jahr verbrachten wir ein wundervolles Wochenende an der "Badewanne Nordrhein-Westfalens", also in Nordholland. Weil es uns dort so gut gefiel und zudem der Weg nicht weit ist, waren wir erneut vor Ort und wollen euch dieses Jahr auch in unserem Blog davon berichten. Möchtet ihr wissen, wieso wir uns kurzzeitig in Afrika wähnten oder wie wir eine "Skipiste" entdeckten? Dann lest am besten direkt weiter...

Nachdem wir zuhause noch gemütlich gefrühstückt hatten, ging es ab auf die A3 Richtung Norden. Gute 300 Kilometer lagen vor uns, was selbst auf dieser Strecke am späten Freitag Vormittag relativ gut machbar ist. Unser Plan war, noch auf einen Zwischenstopp in Alkmaar vorbeizuschauen. Die Stadt sollte einen gemütlichen Altstadt-Kern haben. Im Vorjahr war die Zeit für einen Besuch zu knapp. Außerdem konnten wir ohnehin erst frühestens ab 15:00 Uhr im Strandhotel Camperduin einchecken. Passte also perfekt.

Köpfe einziehen auf den Grachten Alkmaars


Dank vorheriger Recherche fanden wir schnell einen Parkplatz im Parkhaus Schelphoek in unmittelbarer Nähe der Altstadt. Zunächst stand eine kleine Stärkung im Turfmarkt Alkmaar an, was hin und wieder durch ein unterhaltsames Schauspiel aufgelockert wurde: Die Passagiere kleiner Boote auf Rundfahrt mussten bei der Durchfahrt der niedrigen Brücke nämlich immer die Köpfe einziehen und sich flach zur Seite legen. Das Prozedere sollten wir an diesem Tag noch häufiger sehen.

Nach dem Snack zogen wir los Richtung Zentrum. Die schnuckeligen Gassen und Straßen waren immer wieder von Grachten durchzogen. Zahlreiche kleine Boote lagen festgezurrt vor den teils richtig alten Häuschen. Selbstverständlich gab es mindestens ebenso viele Fahrräder - quasi "Mein Haus, mein Fahrrad, mein Boot".  Die Gebäude waren zwar häufig ziemlich windschief, aber insgesamt sehr gut erhalten, teils farbenfroh gestrichen und mit kunstvollen Fensterläden oder Markisen ausgestattet. In der Altstadt wimmelte es nur so vor Vintage-Läden mit allerhand alten LPs, Büchern oder Klamotten bis hin zum Tante-Emma-Laden mit riesengroßen Bonbon-Gläsern. Natürlich gab es auch in Alkmaar Einkaufsstraßen mit modernen Geschäften, wie ihr sie auch anderswo findet.

Von Käse und Katzen

Den traditionellen Käsemarkt im Zentrum hatten wir verpasst. Wir wussten jedoch schon vor unserer Anreise, dass dieses touristische Spektakel bereits um 13:00 Uhr vorbei sein würde. Hatte uns ebenso wenig interessiert, wie das Käsemuseum vor Ort. Rund um diesen Hotspot waren die Cafés und Restaurants entsprechend gut besucht. Nichts für uns. Wir erhofften uns mehr Ruhe bei einer Pause im DigiBeet en Katten Café, wo elf ehemals durch Griechenland streunende Samtpfoten lebten und so ziemlich alles durften. Für uns als geschultes Katzenpersonal natürlich ein absolutes Highlight. Schon das große Fenster mit den drei besetzten Hängematten neben der Eingangstüre machte deutlich: Hier ist alles für die Katz'.

 

Vor dem Eintreten mussten wir uns zunächst die Hände desinfizieren. Drinnen herrschte Wohnzimmer-Atmosphäre. Neben gemütlichen Sitzplätzen für Zweibeiner gab es auch unzählige Liegeplätze, Versteckmöglichkeiten und Kratzbäume für die Vierbeiner, sowie einen Spielbereich im Hinterhof. Auf der Speisekarte fanden wir neben einer Auswahl an Kaffeespezialitäten, Kuchen und kleinerer Snacks insbesondere auch die Verhaltensregeln im Café und so manche Eigenart der Katzen. Wir erfuhren beispielsweise, dass ein bunter Glückskater quasi 24/7 Aufmerksamkeit genoss, während eine halb erblindete, schwarze Katzendame lieber ihre Ruhe hatte. Nachdem wir das Treiben bei einer Tasse Kaffee erst mal auf uns wirken ließen, spielten wir ein wenig mit ein paar der Vierbeinern draußen auf der Terrasse. Es herrschte schon eine ganz besondere Atmosphäre und es war sicherlich nicht unser letzter Besuch in einem Katzencafé. Trotzdem hörten wir unterdessen den Ruf des Meeres immer lauter und machten uns daher bald auf in Richtung Hotel. Für eine Grachtenrundfahrt fehlte uns die Zeit, obwohl es sicherlich lohnenswert gewesen wäre, das beschauliche Zentrum auch mal aus dieser Perspektive zu erleben. Vielleicht beim nächsten Mal.

Fledermäuse zum Abendessen

Auf dem letzten Stück Weg erlebten wir einen kurzen Teneriffa-Moment, als uns das Navi über kleinste Straßen kreuz und quer zwischen irgendwelchen Pferdekoppeln hindurch lotste. Heil am Strandhotel Camperduin angekommen kam auch gleich wieder der Glückskinder-Effekt zum Tragen: Wir ergatterten den letzten freien Parkplatz vor der Haustür und bekamen ein Zimmer im ersten Stock mit Blick auf die wundervollen Dünen auf der angenehm ruhigen Rückseite. Herrlich! Wobei hier generell nicht so viel Verkehr war. Kein Wunder: Mehr als eine Handvoll Häuser, einem öffentlichen Parkplatz und einem Reiterhof gab es rund um das Hotel nichts weiter als Wiesen und Pferdekoppeln.

Mit zwei leckeren Texels, die wir noch fix im Supermarkt Alkmaars gekauft hatten, machten wir los, um das Meer zu begrüßen. Nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt, gleich hinter dem Deich, lag es uns in der herrlichen Abendsonne zu Füßen. Zack, Schuhe aus und Füße in den weichen, feinen und noch leicht warmen Sand gesteckt. Wundervoll! Genau wie im Jahr zuvor ein paar Kilometer weiter südlich in Bergen aan Zee. Die Nordsee selbst war allerdings zum Baden für unseren Geschmack schon zu frisch. Da warteten wir lieber auf die anstehende Reise nach Indonesien. Wir legten uns am Deich unterhalb des Dünengrases in den Sand und genossen den Moment. Unter strenger Beobachtung einer vorwitzigen Jungmöwe knipsten wir aus Spaß das eine oder andere Texels-Werbefoto. Liebe Brauerei, wie schaut es aus? Gegen einen Kasten Skuumkoppe würden wir über die Abtretung der Nutzungsrechte durchaus nachdenken...

Da sich langsam der Hunger meldete, tauschten wir flott im Hotel die Flipflops gegen Turnschuhe ein und marschierten durch die Dünen ins Nachbardorf Groet. Dort hatten wir auf der Hinfahrt zwei vielversprechende Lokale entdeckt. Gut zwanzig Minuten dauerte unser Abendspaziergang, auf dem wir schon einen guten ersten Eindruck der Schoorlser Dünen bekamen. Davon wollten wir am Folgetag definitiv mehr sehen. Da im eigentlich ganz niedlich wirkenden De Bokkesprong eine Veranstaltung mit seltsamer Musik stattfand, entschieden wir uns kurzerhand für das gegenüberliegende Restaurant Duingroet, das auf der aufgestellten Tafel mit Lachs als Tagesfang lockte. Trotz der etwas frischen Temperaturen nahmen wir draußen Platz und genossen ein richtig feines Abendessen. Immer wieder drehten gegenüber Fledermäuse von durchaus beachtlicher Größe ihre hektischen Runden. Der anschließende Heimweg war dank Vollmond ausreichend ausgeleuchtet. Wir wurden zum Glück nicht von Dracula erwischt und legten uns voller Vorfreude auf den nächsten Tag schlafen.

Ab auf die Skipiste... Skipiste?


Frühstück gab es ab 8:30 Uhr. Ungewöhnlich: Statt wie - zumindest unserer Erfahrung nach - allgemein üblich gab es kein Buffet, sondern Service am Tisch. Ein nach Wunsch zubereitetes Ei, Brötchen, Brot, Wurst, Käse, Joghurt mit frischen Früchten, Müsli und Nüsse in kleinen Gläsern, Marmelade, frisch gepresster Orangensaft und natürlich Kaffee (oder Tee): Alles reichlich und lecker, da blieben


keine Wünsche offen. Gut gestärkt zogen wir bei bestem Wetter los auf unsere geplante 24-Kilometer-Tour. Unser Vorhaben: Zunächst durch die Dünenlandschaft bis ins Örtchen Schoorl, anschließend südwestlich nach Bergen aan Zee und von dort aus barfuß die restlichen rund acht Kilometer zurück über den Strand. Wer kürzere Strecken bevorzugt, sollte dank des ausgedehnten Wegenetzes ebenfalls problemlos eine geeignete Strecke finden. Generell ist das Gebiet hervorragend erschlossen: Es gibt separate Reit-, Rad- und Wanderwege, so dass man sich kaum in die Quere kommt. Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zum südlicher gelegenen Noordholland Duinreservaat braucht ihr für das Naturschutzgebiet Schoorlse Duinen keine kostenpflichtige Zugangskarte.

Wir tauchten ein in die traumhaft schöne Dünenlandschaft. Mit Gräsern bewachsene Sandhügel wechselten sich ab mit Heidekrautpflanzen und einigen wenigen Büschen und Eichenbäumen. Nach einigen Kilometern stießen wir auf einen Elektrozaun, über den wir mittels der dort angebrachten Tritthilfe tiefer in das Naturschutzgebiet kletterten. Es wurde immer hügeliger, was uns angesichts der Tatsache, dass wir in den Niederlanden waren, doch ein wenig wunderte. Nur selten trafen wir auf andere Wanderer. Im Gedächtnis blieb eine seltsam anmutende Gruppe - teils barfuß unterwegs, die offensichtlich die morgendliche Ruhe für eine Yoga-Stunde genutzt hatte. Nun ja, jedem das Seine... Kurz darauf stießen wir auf eine beachtlich steile Düne. Wir erklommen den etwa zehn bis fünfzehn Meter hohen Hügel und wähnten uns urplötzlich in Afrika. Unser Blick fiel auf eine weite Landschaft, einer Savanne nicht unähnlich. Mitten drin lag - wie ein Wasserloch - ein kleiner See. Fehlten nur noch Giraffen, Krokodile oder andere typische Tiere rundherum. Wir stolperten den sandigen Abhang hinab und umrundeten fasziniert die überdimensionale Pfütze. Im Übrigen waren wir spätestens jetzt froh, uns für Trekkingsandalen entschieden zu haben bei dem ganzen Sand.

Wenige Zeit später fanden wir uns auf einem Pfad durch einen Kiefernwald wieder. Der Geruch, die milde Luft und die durch die Kronen scheinende Sonne erinnerte uns fast schon an Spanien. Auf einmal wurde die Ruhe durch das wilde Geschrei spielender Kinder in der Ferne unterbrochen. Wir fragten uns, was hier mitten im Wald wohl sein mochte. Ein Schild wies den Weg zur Klimduin und wenige Schritte weiter standen wir oberhalb dieser gut 50 Meter hohen Sandbahn, die uns wie eine kleine Skipiste vorkam. In dem übergroßen Sandkasten spielten zahlreiche Kinder, während sportliche Väter den Berg hinauf und wieder hinunter rannten. Am Fuße lagen gleich mehrere Cafés und Restaurants. Wir hatten unser erstes Zwischenziel erreicht, das Örtchen Schoorl.

Eis oder Bierchen? Wieso eigentlich "oder"?

Wir bummelten kurz die Hauptstraße auf und ab, und genehmigten uns anschließend auf der Terrasse des Honky Tonk ein kühles Duvel, ein belgisches Starkbier zur.. nun ja... Stärkung eben. Von der gemütlichen Holzbank aus beobachteten wird das lustige Treiben und genossen die Pause. Danach noch schnell ein leckeres Eis aus der lokalen Eisdiele geholt und schon ging es wieder den Hügel hoch. Ein paar Kilometer liefen wir noch durch den Wald, bevor die Vegetation wieder flachwüchsiger und das Gelände offener wurde. Die Bäume tauschten den Platz mit Büschen und wir stießen in der Nähe einer ausladenden Sanddüne auf den Fahrradweg, den wir bereits aus dem letzten Jahr kannten. Von hier war es nicht mehr weit bis Bergen aan Zee.

 

Als wir schließlich dort ankamen, war die Verwunderung groß: Hielten wir im Vorjahr das kleine Örtchen noch für beschaulich und ruhig, hatten wir nun das wirklich verschlafene Camperduin als Vergleichsmaß und mussten feststellen, wie froh wir doch über unsere diesjährige Wahl waren. Wer es so richtig ruhig möchte, ist in Camperduin einfach noch besser aufgehoben. Nach kurzem Auffüllen des Wasservorrats im Minimarkt zogen wir unsere Schuhe aus und liefen schnurstracks zum Strand hinab. Der von der Sonne angewärmte Sand war genauso herrlich, wie wir ihn aus dem Jahr zuvor in Erinnerung hatten. Die Strandbars und Pavillons waren gut besucht. Zahlreiche Sonnenanbeter und Spaziergänger, sowie vereinzelte, wagemutige Schwimmer nutzten das schöne Wetter. Wir hielten lieber nur unsere Füße ins knackig kalte Wasser, waren aber dankbar für diese belebende Erfrischung.

Gemütlich ging es den Strand entlang bis zum Strandpavillon Noord, der wie im letzten Jahr leicht am Metallschild mit der vielsagenden Aufschrift "I have sand in curious places" zu erkennen war. Wir wollten es uns nicht nehmen lassen, hier erneut einzukehren, da wir sehr schöne Erinnerungen an unseren letzten Besuch hatten. Zudem war das Wetter einfach zu gut, um nicht noch ein kühles Texels zu genießen.

2018

2019


Endspurt Richtung Sonnenuntergang

Wir hielten uns dort allerdings nicht allzu lange auf, da wir ja noch rund acht Kilometer Strandspaziergang vor uns hatten: Links das Meer, unter und rechts von uns der unglaublich breite Strand, auf den jedes Mittelmeer-Urlaubsland neidisch sein dürfte, nur begrenzt von der Düne dahinter. Kurz vor Camperduin regte sich dann auch so langsam der Hunger. Zeit für ein Abendessen im Strandpavillon Hargen mit köstlichem, landestypischem Kibbeling mit Pommes und... naja, ihr seht es ja auf dem Foto.

 

Trotz der vielen Kilometer in den Beinen fühlten wir uns noch erstaunlich fit für die letzte kurze Etappe. Vorbei an der künstlich angelegten Lagune Camperduins samt Piratenschiff zum Klettern für Kinder spazierten wir zurück zum Hotel. Jedoch nur für eine kurze Verschnaufpause und um wärmere Klamotten zu holen. Alles deutete auf einen vielversprechenden Sonnenuntergang hin, den wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen wollten. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Was für eine herrliche und abwechslungsreiche Tour mit Dünenlandschaft, Wald und Strand und was für ein zauberhafter Abschluss eines wundervollen Tages. Glücklich und angenehm k.o. fielen wir in unser Bett.

Keine kalten Füße


Der Nachteil an so einem Wochenende ist ja, dass es viel zu schnell vorüber ist. Trotzdem wollten wir den Sonntag noch für einen ausgedehnten Strandspaziergang nutzen, bevor wir die Heimreise antreten mussten. 2018 liefen wir barfuß von Bergen aan Zee bis fast nach Camperduin und zurück - rund 16 Kilometer. Dieses Jahr wollten wir sehen, wie es weiter nördlich aussieht. Gesagt, getan, auch wenn es deutlich bewölkter war, als tags zuvor. Wir checkten direkt nach dem Frühstück aus und spazierten los. Den Wagen durften wir netterweise bis nachmittags am Hotel stehen lassen.

 

Der Strand war früh am Morgen bis auf ein paar Hundebesitzer und hin und wieder wenige hartgesottene Kite-Surfer noch fast menschenleer. Der feuchte Sand war heute noch spürbar kühler, aber dennoch sehr angenehm unter den Füßen. An einer Stelle stolperten wir in ein beeindruckend großes und buntes Muschelfeld. Einige Zeit später tauchte vor uns auf einmal eine schier endlose Reihe von Anglern auf. Die Ruten an improvisiert wirkenden Konstruktionen in den Sand gestemmt, warteten sie aufs Anbeißen von… ja, von was eigentlich? Keine Ahnung, was man in der flachen Brandung wohl fangen konnte. Über mehrere hundert Meter verteilt standen da Männer, die auf Wellen starrten. Wir vermuten bis heute, dass es ihnen mehr um die meditative Wirkung und das von zuhause rauskommen ging, als dass sie ernsthaft mit einem wirklich großen Fang rechneten.

Wenige Kilometer weiter waren dicke, lange Pfähle in den Boden gerammt. An zweien davon hing - erneut sehr überraschend - eine Schaukel. Selbstredend mussten wir diese ausprobieren und schwangen fröhlich über das bisschen Meer, was aufgrund der Ebbe noch da war. Bei Flut holt ihr euch hier vermutlich leicht einen nassen Hintern. Mittlerweile war auch wieder deutlich mehr los. Sowohl was menschliche Strandbesucher betraf, aber auch tierische. Wir sprechen jetzt nicht nur von den zahlreichen Hunden, sondern insbesondere von riesigen Möwenschwärmen, die sich im Sand niedergelassen hatten. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass sie dank der Vierbeiner nicht überall zur Ruhe kommen konnten, was uns aber wiederum ein paar schicke Fotos bescherte.

Sag zum Abschied leise ser... barfuß

Wir setzten unseren Weg fort bis zum Pavillon-Duo am Strand von Sint Maartenszee, wovon allerdings nur der südliche der beiden geöffnet hatte. Dort ließen wir uns in kleinen Strandkörben für eine kurze mittägliche Einkehr nieder, bevor wir uns auf den Heimweg machen mussten. Ein Blick auf die Uhr offenbarte bereits neun gelaufene Kilometer, die wir ja noch zurück mussten. Hoppla. Dieses Jahr würden wir die Barfuß-Marke folglich noch ein wenig erhöhen. Auf dem Rückweg trafen wir erneut auf die Angler. Mittlerweile hatten sie scheinbar aufgegeben und wurden Gruppe für Gruppe per Traktor abgeholt. Einfallsreich sind sie ja, die Holländer.

 

Die Sonne, die sich zwischenzeitlich gezeigt hatte, verschwand langsam wieder hinter den Wolken und es wurde gefühlt noch etwas windiger, als es ohnehin schon war. Dies nutzen unweit Camperduins diverse Leute, um eine Vielzahl unterschiedlichster Drachen steigen zu lassen. Die für uns ungewöhnlichsten waren an einer langen Schnur aufgereihte, auf größere Entfernung täuschen echt wirkende Vogel-Drachen und unterschiedliche O-förmige Konstruktionen. Nach insgesamt achtzehn Kilometern barfuß waren wir schließlich wieder zurück am Hotel und traten etwas wehmütig die Heimreise an - wohlwissend, dass wir auf jeden Fall zurückkehren werden. Vielleicht ja beim nächsten Mal noch ein paar Kilometer weiter nördlich auf die Insel Texel, samt einer Brauerei-Besichtigung?

Unsere Meinung zur Reise


Wie schon im Jahr zuvor hatten wir auch 2019 wieder ein herrlich entspanntes Wochenende in Nordholland. Im Vergleich zu den touristisch stärker erschlossenen Gebieten im Süden (beispielsweise Domburg), erscheint uns der Norden angenehm ruhig. Das Naturschutzgebiet der Dünen ist ein Muss für Wanderer und Naturliebhaber, aber sicherlich auch für Radfahrer ein Erlebnis. Die abwechslungsreiche, zum Teil richtig hügelige Landschaft lädt zum Erkunden ein und bietet Ruhe und Erholung.

 

Die traumhaft langen, unverbauten Strände mit herrlich feinem, weichen Sand eignen sich ideal für ausgedehnte (Barfuß-)Spaziergänge. Unsere Vermutung: Ihr könntet hier problemlos einen Marathon am Strand laufen, ohne umkehren zu müssen (und ohne Schuhe).

Wer wie wir nicht zu weit entfernt wohnt, kann hier in kurzer Zeit fantastisch entspannen und runterkommen. Noch dazu geht das Preisniveau absolut in Ordnung. Wer länger vor Ort ist, dem empfehlen wir einen Ausflug in die Altstadt von Alkmaar. Amsterdam ist auch nicht sonderlich weit entfernt. Wir waren jedenfalls nicht zum letzten Mal an Hollands Nordseeküste.

Reisedetails

Reisetitel

Barfuß in Camperduin


Gebucht bei

Dauer 

Auf eigene Faust

3 Tage


Reisetermin

13. September bis 15. September 2019


Nebenkosten

pro Person

Zusätzliche Verpflegung/Souvenirs, etc.:

100€ (Sparsam) - 200€ (Genießer)


Fortbewegung

Anreise per Auto, sonst ausschließlich zu Fuß


Zahlungsmittel

Euro, Kreditkarte


Mobilfunk

 

EU-Roaming; Mobilfunk-Empfang ortsabhängig; WLAN im Hotel kostenlos (sehr guter Empfang)


Einreise

-


Besonderheiten

Für die Niederlande ganz schön hügelig; herrlich ruhig; unglaublich breiter Sandstrand


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