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Zwischen Mainstream und Kuriosum in Hamburg

Während unseres Kurz-Trips in die Hansestadt haben wir neben Klassikern wie Michel, Fischmarkt und Speicherstadt auch ein kurioses Kleinod erkundet, besichtigten die Elbphilharmonie und machten eine obligatorische Hafenrundfahrt. Ausgangsbasis war ein wunderbares Hotel in der Hafencity. Doch eins nach dem anderen...

Im Juni nutzten wir das lange Pfingstwochenende für eine Städtereise im Norden. Marion war zuletzt vor vielen Jahren, Bernd - von einem Auftritt mit seiner Band Old Mother Hell abgesehen - noch nie in Hamburg gewesen. Ein paar Dinge hatten wir uns vorab vorgenommen: Wir wollten auf den Michel, hatten uns als Backup für weniger gutes Wetter einen Besuch des Hamburg Dungeons ausgesucht und bei gutem Wetter sollte es unbedingt eine Hafenrundfahrt und eine Besichtigung der Speicherstadt werden. Alles andere wollten wir mehr oder weniger spontan entscheiden.

 

Bei der Suche nach einer bezahlbaren, aber günstig gelegenen Unterkunft sind wir auf das 25hours Hotel im Alten Hafenamt gestoßen. Ein nicht allzu großes, individuell gestaltetes und urgemütliches Hotel mit ganz eigenem Charme und Stil direkt in der Hafencity, genauer: Im Überseequartier.

Schaurige Momente und die Unvollendete


Samstagmittag in Hamburg gelandet fuhren wir günstig und vergleichsweise schnell per S-Bahn über den Hauptbahnhof direkt bis zur Haltestelle Jungfernstieg. Von dort aus ging es zu Fuß den letzten Kilometer bis zum Hotel. Wir wurden überaus freundlich empfangen und konnten sogar schon auf unser Zimmer, wo wir uns ein wenig frisch machten. Vom Fenster aus erspähten wir direkt gegenüber das „Lieblingsplatz“, eine Art Café und Bäckerei. Zeit für eine kleine Stärkung. Da das Wetter nicht allzu schön war, die folgenden zwei Tage aber deutlich besser werden sollte, entschlossen wir uns sofort unseren Backup-Plan in die Tat umzusetzen.

Aus den Tiefen des Kerkers in windige Höhen

Am Sandtorhafen an modernen, teils architektonisch durchaus eindrucksvollen Gebäuden vorbei, liefen wir Richtung Hamburg Dungeon und erhaschten einen ersten Blick auf die Elbphilharmonie im Hintergrund. Auch von einem Teil der Speicherstadt bekamen wir einen ersten Eindruck. Unserer Meinung nach wurden die Gebäude sehr schön restauriert und erhalten. Schnell fielen uns die Brücken auf zwei Ebenen auf. Wie wir später erfuhren, dienen diese dafür, dass auch bei Hochwasser die Häuser erreichbar sind. Beim Dungeon angekommen galt es nach kurzer Wartezeit erst mal ein martialisches Fotoshooting zu überleben. Anschließend ging es auf eine knapp zweistündige Reise quer durch die Hamburger Geschichte, begleitet von mal mehr, mal weniger begabten Schauspielern samt Einbindung der Gäste.

Fazit: Unterhaltsamer Einstieg mit angenehmem Gruselfaktor, geschichtlich nicht allzu tiefgründig. Kann man mal machen! Fotografieren im Innenbereich war nicht erlaubt, daher gibt es auch keine weiteren Fotos.

Da das Wetter wieder besser geworden war, steuerten wir als nächstes die Elbphilharmonie an, die von den Hamburgern gerne mal die „Unvollendete“ genannt wird. Positive Überraschung: Wer nur die längste (wenn auch eher wenig spektakuläre) Rolltreppe der Welt nach oben nehmen und die Aussicht genießen möchte, zahlt keinen Eintritt. Auf eine der (selbstverständlich kostenpflichtigen) Führungen hatten wir ohnehin keine Lust. Oben angekommen bot sich uns auf dem 360-Grad-Rundgang eine phänomenale Aussicht auf den Hamburger Hafen, die Container-Abfertigung und die Musical-Insel auf der einen, den Michel, die Speicherstadt und das Neubaugebiet "Überseequartier" auf der anderen Seite. Sehr abgefahren: Der Blick die Straße "Am Kaiserkai" hatte etwas von einem lebendig gewordenem Architekur-Modell oder einer 3D-Visualisierung am Computer. An manchen Ecken wehte der Wind außerdem so stark, dass wir uns regelrecht ein wenig schräg stellen mussten. Schon wie auf der Burg in Lissabon bekamen wir von da oben einen guten Überblick zur weiteren Orientierung für die nächsten Tage.

Von Hamburg nach Portugal

Wieder unten angekommen spazierten wir vorbei an der Polizeiwache auf der Kehrwiederspitze, die manch einem als Außendrehort für die Fernsehserie "Notruf Hafenkante" bekannt sein mag, zur etwas erhöht liegenden Elbpromenade. Von dort aus genossen wir einen herrlichen Blick auf die unterschiedlichen kleinen Boote und größeren Jachten im City Sporthafen und hinter der Überseebrücke auf allerhand historische, zu Museum oder Restaurant/Hotel umgebaute Kähne und Segler.


An den von Büdchen und Kiosken gesäumten St. Pauli-Landungsbrücken angekommen, genehmigten wir uns zunächst mal stilecht ein Astra und ließen das Hafenflair weiter auf uns wirken. Selbstverständlich gibt es dort auch die obligatorischen Fischbrötchen, allerhand Souvenirs und natürlich Tickets für Hafenrundfahrten zu kaufen. Den Beachclub am Ende der Landungsbrücken merkten wir uns für einen der nächsten Abende vor.

Vom Hunger getrieben machten wir kehrt und steuerten nach kurzer Recherche das Portugiesenviertel an, ohne eine Vorstellung zu haben, was uns dort genau erwarten würde. Der Name versprach nicht zu viel: Zum einen reihte sich hier ein (zumeist portugiesisches) Restaurant ans andere, zum anderen herrschte reges Treiben, fast wie an unserem Ankunftstag in Lissabon vergangenen Herbst. Auch die Architektur erinnerte hier und da stark an die aus Portugals Hauptstadt. Im Restaurante Porto ergatterten wir den letzten freien Zweiertisch im Freien und schwelgten - mitten in Hamburg - bei leckerem Fisch, Super Bock und Ginja in Erinnerungen an unsere Azorenreise, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Hotel machten. Dort wollten wir uns eigentlich nur noch einen gemütlichen Absacker in der zugehörigen Boilerman Bar genehmigen, da wir am nächsten Morgen früh raus und zum legendären Altonaer Fischmarkt wollten. Doch die gemütliche Atmosphäre in der gut besuchten, auf Rum spezialisierten Bar, sowie der freundliche Service und die extrem leckeren Highballs ließen die Anzahl unserer Schlafstunden massiv schrumpfen.

Extralanger Hamburg-Marathon


Nach einer kurzen Nacht riss uns der Wecker jäh aus dem Schlaf. Unser Plan: gegen 8:00 Uhr am Fischmarkt sein, auch wenn uns bewusst war, dass dieser bereits um 9:30 Uhr wieder schließen würde. Früher war nach dem gestrigen Abend einfach nicht drin... Ohne Frühstück (schließlich wollten wir frische Fischbrötchen genießen) ging es erneut Richtung Landungsbrücken. Bei strahlend blauem Himmel kamen die Schiffe im Hafen gleich noch besser zur Geltung. Auf dem weiteren Weg begegneten wir zahlreichen Menschen mit gut gefüllten Obstkörben, Einkaufstüten voller Süßigkeiten oder wahlweise auch Blumen und anderen Pflanzen. Unsere Neugierde wuchs mit jedem Schritt.

Fischmarkt ahoi!

Am Eingang zum Fischmarkt angekommen, schoben wir uns mit den Massen zunächst vorbei an unzähligen Klamotten- und Souvenir-Ständen - nicht gerade das, was wir erwartet hatten. Stände wie die von "Käse Fred", "Nudel Olli" oder "Schoko Jonny" versprühten mit ihren Marktschreien da schon deutlich mehr Charme. Unser erster Halt war trotzdem zunächst mal ein Kaffeestand, bevor wir auf die ersten Fischbuden stießen. Auf dem Markt war die Hölle los - sicherlich auch wegen des herrlichen Wetters. Das Gedränge hielt sich trotzdem zum Glück in Grenzen. Hinter den Buden stach uns die schöne, historische Fischauktionshalle ins Auge. Versteht sich von selbst, dass wir dort hinein wollten. Zu unserer Überraschung fanden wir darin nicht etwa weitere Marktstände vor, sondern stattdessen zahlreiche Biergarnituren und je eine Bühne an beiden Enden mit sich abwechselnden Live-Bands. Es herrschte schon früh um halb neun eine umwerfende, ausgelassene Stimmung. Die Leute tanzten und sangen kräftig mit und manche hatten - bestimmt auch dank des obligatorischen Bierwagens - teils ordentlich einen im Tee. Beim Anblick des einen oder anderen Kandidaten vermuteten wir gar, er komme direkt von der Reeperbahn. Um diese Uhrzeit ist so etwas selbst zur Karnevalszeit in Köln nur schwer zu toppen. Wir stärkten uns vor der Halle zunächst mit frischen Matjes- und Heringsbrötchen und gesellten uns anschließend auf ein kühles Astra zur Menge. Fazit: Muss man gesehen haben, ist allerdings nichts für Morgenmuffel.

Mit der Barkasse durch Hafen und Speicherstadt

Nach diesem feuchtfröhlichen Tagesbeginn und einem weiteren Snack am Fischstand machten wir uns auf den Rückweg Richtung Landungsbrücken. Ohnehin ertönte ab halb zehn alle paar Minuten aus quäkenden Lautsprechern die Durchsage, dass der Markt nun schließen würde. Lediglich in der Halle durfte noch bis elf Uhr weitergefeiert werden. Wir wollten das schöne Wetter für eine Hafen- und Speicherstadt-Rundfahrt auf einer kleinen Barkasse nutzen, wie sie zuhauf in Hamburg angeboten wurden. Hier lohnt sich ein Blick auf den Gezeitenkalender, da weder bei Ebbe, noch bei Höchststand während der Flut die Speicherstadt befahrbar ist. Die Preise variieren ein wenig. Wer vergleicht, kann sicher den einen oder anderen Euro sparen. Es starten eigentlich alle halbe Stunde irgendwelche Touren. Wir landeten durch puren Zufall bei Hafenrundfahrt Breuer. Zum einen, weil uns die Dame vor Ort auf sehr freundliche Art angesprochen hatte, zum anderen weil der Abfahrtszeitpunkt für uns perfekt gepasst hatte. Nach einer kurzen Wartezeit mit kostenlosem Kaffee ging es an Bord zu Kapitän Nils.

Der erzählte uns in den nächsten 90 Minuten mit charmanter Hamburger Schnauze und oft humorvoll verpackt jede Menge Wissenswertes und Kurioses über Hamburg und den Hafen. Sicherlich sponn er dabei auch so manches Seemannsgarn, doch das gehört schließlich dazu. Die Tour führte vorbei am Werftgelände von Blohm + Voss am Süd-, und dem Fischmarkt am Nordufer. Dort bogen wir links ab durch den Containerhafen mit seinen riesigen Kränen. Anschließend passierten wir unter

anderem das vor Anker liegende Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 5", von dem wir ein traumhaftes Foto schossen. Liebe TUI Cruises, wenn ihr das hier lest: Wir würden zwar nie im Leben auf die Idee kommen, in diesem überdimensionalen Setzkasten mitzufahren, aber wenn ihr das Foto kaufen wollt, sagt uns gerne Bescheid *ZwinkerSmiley*. Weiter ging es durch die Ellerholz-Schleuse vorbei an einem auf dem Trockendock liegenden Militärschiff Richtung Elbphilharmonie. Wir kreuzten den Weg des Pseudo-Raddampfers Lousiana Star (O-Ton Nils: "Das A steht für Attrappe") und schipperten am Sporthafen mit den "Joghurtbechern" (ebenfalls O-Ton Nils) vorbei in die Speicherstadt und anschließend zurück zum Ausgangspunkt. Bei dem herrlichen Wetter einfach ein Traum. Eine Hafenrundfahrt in Hamburg ist ohnehin obligatorisch. Nach so viel Wasser unter dem Kiel hatten wir erst mal Durst und legten eine kurze Pause auf dem Hubschrauberdeck des knallroten, zum Hotel und Restaurant umgebauten Feuerschiffs LV13 ein. Wir erinnerten uns wohlig an unsere Unterkunft in Stockholm, doch das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden...

Ja ist denn heut' schon Ostern?

Im Anschluss ging es Richtung Michel. Auf der zugehörigen Michelwiese wähnten wir uns allerdings zunächst mal auf den Osterinseln. Stand dort nämlich eine für diese Inseln typische Statue, der Moai "Angelito". Da uns vor allem der Ausblick vom Turm aus interessierte, machten wir uns sofort ans Erklimmen der 452 Stufen. Der Aufzug kam selbstverständlich nicht für uns in Frage. Da wir auch direkt an den großen Glocken vorbeikamen, waren wir froh, dass sie nicht zu dieser Uhrzeit geläutet wurden. Oben angekommen hatten wir bei klarer Sicht und nur mäßig starkem Wind einen noch besseren Überblick über die Hansestadt, als tags zuvor von der


Elbphilharmonie aus. Herrlich! Insbesondere die Tanzenden Türme stachen uns ins Auge. Auch unser nächstes Ziel, die Binnenalster und den ungefähren Weg dorthin konnten wir von da oben ausmachen.

Nach dem Abstieg warfen wir noch einen kurzen Blick in den hellen, weißen Innenraum der Kirche mit ihrer großen Orgel, bevor wir am imposanten Hamburger Rathaus vorbei Richtung Binnenalster spazierten. Dort drehten wir zunächst eine Runde mit Blick auf die Alsterfontäne, um uns anschließend im fantastisch gelegenen Café Mio niederzulassen, um ein Eis zu genießen. Langsam machte sich das frühe Aufstehen bemerkbar, dabei hatten wir noch so viel vor. Wir wollten abends insbesondere zum einen in den Beachclub, zum anderen die beleuchtete Speicherstadt im Dunkeln ansehen. Außerdem hatten wir bereits am Vortag für 17:30 Uhr einen der letzten freien Tische im zum Hotel gehörigen Neni reserviert. Es wurde daher auch langsam Zeit für den Rückweg.

Wir passierten den "halben Dom", genauer das Mahnmal St. Nikolai, eine durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche, sparten uns aber den Besuch der Aussichtsplattform und des sich darin befindlichen Museums. Stattdessen liefen wir weiter durch die Altstadt, um in der Deichstraße einen Blick auf die ältesten noch erhaltenen Gebäude Hamburgs zu werfen, auf die uns Nils bei der Barkassenfahrt aufmerksam gemacht hatte. Insbesondere das ziemlich windschiefe Haus mit der Hausnummer 27 hatte es uns angetan.

Ostmediterranes Schlemmermenü

Nachdem wir uns auf unserem Zimmer ein wenig ausgeruht und frisch gemacht hatten, gingen wir runter ins Neni. Zuerst mussten wir leider drinnen Platz nehmen (draußen kann nicht reserviert werden), doch nach wenigen Minuten kam wieder der Glückskinder-Effekt zum Tragen: Es wurde doch noch ein Tisch im Außenbereich frei, zu dem uns der überaus freundliche Kellner sogleich begleitete. Generell können wir festhalten, dass der Service im Neni spitzenmäßig war. Da wir uns unter manchen Gerichten der "ostmediterran-trifft-norddeutsche" Küche eher wenig vorstellen konnten und uns auch nicht recht festlegen wollten, bestellten wir kurzerhand das "Best of Neni".


Hierbei handelt es sich um ein Menü, das laut Karte "einmal quer durch Mezze, Hauptgänge und Desserts serviert im Balagan-Style“ führen sollte. Je Gang bekamen wir eine dreistöckige Etagere mit einer Mischung aus köstlichen Leckereien und waren im Nu vollgefuttert bis oben hin. Fazit: Das Neni hat uns so gut gefallen, dass wir sicherlich bei nächster Gelegenheit auch mal das Schwesterlokal in Köln besuchen werden.

 

Nach dem Gelage kugelten wir für einen Sundowner zum Beachclub Dock 3, wo wir eigentlich in gemütlicher Atmosphäre den Einbruch der Dunkelheit abwarten wollten. Doch insbesondere die Cocktails, aber auch das Ambiente konnten uns nicht wirklich überzeugen, so dass wir noch einen kleinen Abendspaziergang zum Aussichtspunkt auf die Landungsbrücken beim Hotel Hafen Hamburg machten und danach noch auf ein leckeres „Feuerschiff Spezial“ wieder auf das LV13 einkehrten.

Als es dunkel wurde brachen wir auf in die Speicherstadt. Wir hatten von einer Lichterfahrt der Barkassen gelesen und dachten uns, das könnten wir uns auch zu Fuß ansehen. Zwar wurden die Häuser schon irgendwie angestrahlt, aber bei weitem nicht so imposant, wie wir uns das erhofft hatten. Die Aussicht von der Poggenmühlenbrücke aufs Wasserschloss und das nächtlich erleuchtete Maritime Museum haben uns dann aber doch für den ansonsten eher unspektakulären Spaziergang entschädigt. Wir waren jedenfalls froh, uns das Geld für die Lichterfahrt gespart zu haben. Müde kehrten wir nach diesem langen Hamburg-Marathon zurück ins Hotel und fielen erschöpft in unser Bett.

Kurioses und Kaffee zum Abschied


Nach einem gemütlichen Frühstück im „Lieblingsplatz“ machten wir uns auf zu einem geschichtsträchtigen Kleinod, das uns bereits am Ankunftstag am Sandtorhafen aufgefallen war: Harrys Hafenbasar und Museum. Seinen Ursprung hat dieses Kuriosum 1894 in einer Kneipe eines sammelwütigen Wirts. Mittlerweile ist die beachtliche Sammlung nach einer sehr bewegten Geschichte in den Bauch eines stillgelegten Kranschiffs umgezogen. Die 33 teils richtig engen Kammern sind bis zur Decke vollgepackt mit über 332.000 Ausstellungsstücken und Mitbringseln aus aller Welt. Einige davon können sogar käuflich erworben werden. Es wimmelt nur so von allerhand Masken und hölzernen Figuren unterschiedlichster Kulturkreise. Auch historisches Geld, Waffen, Schmuck und selbst ausgestopfte Tiere gehören zum Inventar. Das Highlight sind unserer Meinung nach die Schrumpfköpfe. Neben diversen Repliken, mit denen oft genug Touristen genarrt wurden, sind auch zwei echte Exemplare vertreten. Schaurig, aber auch spannend. Eine eindrucksvolle, skurrile und manchmal eben auch etwas gruselige Sammlung, die absolut sehenswert ist. Für Menschen mit ausgeprägter Platzangst könnten die beengten Räumlichkeiten allerdings zum Problem werden. Doch das Kranschiff hat noch mehr zu bieten. Es ist Hamburgs kleinstes Hotel mit lediglich einer Suite im umgebauten Kranhäuschen samt Blick auf die Elbphilharmonie. Bei unserem nächsten Besuch werden wir sicherlich versuchen, dort unterzukommen.

Anschließend machten wir noch einen kurzen Abstecher zu Spicy’s Gewürzmuseum und dem Laden nebenan, um auch mal ein Lagerhaus der Speicherstadt von innen gesehen zu haben. Für mehr als eine kleine Kirschmarmelade mit Chili konnten wir uns trotzdem nicht begeistern. Zu gewöhnlich und industriell war uns das dortige Angebot. Wir warten dann doch lieber auf die indonesischen Märkte auf Sulawesi im Herbst. Ausgefallener war da schon die Kaffeeauswahl mit Sorten aus aller Welt in der Speicherstadt Kaffeerösterei. Zudem gab es ein großes Angebot an extrem leckeren Kuchen. Um uns gebührend zu verabschieden, spazierten wir abermals Richtung Landungsbrücken, um bei einem letzten Astra die Atmosphäre samt der Performance-Künstler und Straßenmusiker aufzusaugen.

Unsere Meinung zur Stadt


Hamburg hat uns wirklich sehr gut gefallen. Schon wenn ihr nur die touristischen "Standards" abklappern wollt, gibt es jede Menge zu erkunden. Sieger der Herzen ist aber ganz klar Harrys Hafenbasar. Einfach irre, was da über die Jahre zusammengetragen wurde. Auch architektonisch hat insbesondere die Hafencity einiges zu bieten. Schon eindrucksvoll, was Hamburg da aufgebaut hat, respektive was sich dort noch im Aufbau befindet. Wir werden in ein paar Jahren sicher mal wieder hinfahren und uns die Veränderungen ansehen.

 

Die Atmosphäre, wenn ihr auf der Promenade am Elbufer entlang schlendert, ist wundervoll entspannt und sehr angenehm. Wir hatten es durchweg mit überaus freundlichen Menschen zu tun und haben uns dementsprechend pudelwohl gefühlt. Ganz im Gegensatz zu beispielsweise Rom (den zugehörigen Artikel sind wir euch noch schuldig), das zwar ebenfalls beeindruckend, aber von der Grundstimmung her eher unangenehm auf uns wirkte. Wir können die Liebe der Hamburger zu ihrer Stadt jedenfalls bestens nachvollziehen. Danke für die Gastfreundschaft und bis zum nächsten Mal!

Reisedetails

Stadt

Hamburg


Dauer 

2,5 Tage


Reisetermin

08. Juni bis 10. Juni 2019


Nebenkosten

pro Person 

 

 

Zusätzliche Verpflegung/Souvenirs, etc.:

150€ (Sparsam) - 300€ (Genießer)

Hafenrundfahrt: 18€, Hamburg Dungeon: 20€

Turmbesteigung Michel: 5€, Hafenbasar: 5€


Fortbewegung

 

Gute Anbindung des Flughafens über S-Bahn; ansonsten waren wir ausschließlich zu Fuß unterwegs


Zahlungsmittel

Euro, girocard


Mobilfunk

 

Für deutsche Verhältnisse sehr gut; WLAN im Hotel kostenlos (ebenfalls sehr gut)


Einreise

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Besonderheiten

Für eine deutsche Großstadt überraschend sauber


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